Dörpsmobile sind ehrenamtlich organisierte e-Carsharing-Projekte in den ländlichen Räumen Schleswig-Holsteins. In den mittlerweile mehr als 30 Orten, die ein Dörpsmobil betreiben, schlossen sich stets eine Reihe engagierter Bürger:innen zusammen, die mit der Gründung eines Dörpsmobils ein günstiges und nachhaltiges Mobilitätsangebot für ihr Dorf schaffen und somit aktiv zur Verkehrswende beitragen wollten.
Auch Sie haben Interesse ein Dörpsmobil zu nutzen, zu gründen, oder bei einem bestehenden Verein mitzumachen? Schauen Sie sich gern weiter auf unserer Website um!
"Dörp" ist Plattdüütsch und bedeutet ganz einfach "Dorf". Der Name unseres Projekts zeigt damit eindeutig wo es herkommt: aus Schleswig-Holstein.
Die Idee dafür kommt vom allerersten Dörpsmobil in Klixbüll. Mehr dazu können Sie im Bereich "Projektverlauf" unserer Website erfahren.
Das stimmt im Prinzip. Häufig haben ländliche Haushalte sogar Zweitwagen.
Das zu ändern ist eines der drei Ziele unserer Dörpsmobile: die Zahl der privaten Fahrzeuge zu verringern; Fahrzeuge besser auszulasten und Kosten zu sparen - zu teilen statt zu haben. Das ist auch in vielen Fällen schon passiert. Dörpsmobilist:innen in ganz Schleswig-Holstein lassen ihr eigenes Auto stehen oder verzichten auf ihren Zweitwagen, weil sie Ihre Wege mit dem Dörpsmobil zurücklegen können. Hören Sie sich dazu doch einfach mal im Netzwerk oder der Berichterstattung um.
Die Dörpsmobile legen ihre Tarife vor Ort selbst fest. In der Regel muss man mit einer stündlichen Gebühr von 3-5€ rechnen. Zusätzlich zahlt man vielerorts einen kleinen monatlichen Mitgliedsbeitrag von 3-10€. Einige Dörpsmobile bieten auch günstigere Tarife für Nachtfahrten, junge Menschen, oder Vereine an.
In jedem Fall liegen die Kosten für die Nutzung eines Dörpsmobils i.d.R. weit unter denen für einen eigenen (Zweit-)Wagen inkl. Versicherung und Reparaturen. Das liegt vor allem am ehrenamtlichen Engagement der Betreiber:innnen, die das Projekt unentgeltlich und ohne Gewinninteresse pflegen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Haushalte, die ihr eigenes Auto durch die Nutzung CarSharing-Angeboten ersetzten, vermehrt den ÖPNV nutzen (siehe z.B. Studie des BCS). Daher wird von den Projektträge:innen CarSharing - insbesondere stationsbasiertes - als zusätzlicher Mobilitäts-Baustein gesehen, welcher in Verbindung mit dem öffentlichen Nahverkehr gut fuktioniert und keine Konkurrenz darstellt (siehe Leitfaden S. 11). Vielmehr bietet CarSharing in den ländlichen Räumen ÖPNV-Nutzer:innen die Möglichkeit auch ohne Zweitwagen Termine (bspw. Arzt-, Einkaufs- oder Freizeittermine) flexibel wahrnehmen zu können.
Zunächst sollten Sie einige engagierte Mitstreiter:innen finden. Denn Dörpsmobil bedeutet immer auch Teamarbeit und Gemeinschaft!
Sobald Sie ein starkes Team aus mindestens 4-7 Personen zusammengestellt haben, können Sie sich daran machen, den Bedarf in Ihrem Ort genau zu erfassen und sich für eine Organisationsform Ihres Dörpsmobils entscheiden. Wie genau das geht erfahren Sie in unserem Leitfaden, den Sie hier herunterladen können.
Außerdem ist dies ein guter Zeitpunkt, um ein Beratungsgespräch und ggf. eine Infoveranstaltung in Ihrem Ort mit unserer Koordinierungsstelle und einem unserer Dörpsmobil-Botschafter zu vereinbaren.
In den meisten Fällen werden die Dörpsmobile kostendeckend durch Mitgliedsbeiträge und den Einnahmen aus der Ausleihe finanziert. Die durchschnittlichen Kosten und Einnahmen unserer Vereine finden Sie im Leitfaden auf S. 32. Aus einer Umfrage unter unseren Dörpsmobilen im November 2022 ging außerdem ein Dokument hervor, das die Kostenstrukturen von Dörpsmobilen im Detail aufzeigt und anhand von drei Beispielen erläutert.
Für die anfänglichen Anschaffungen wie Auto, Ladesäule, Carport, etc. stehen häufig Fördergelder zur Verfügung. Das schließt zum Beispiel LEADER-Gelder von der EU ein, aber auch Förderungen des Bundes und Landes. Unser Leitfaden gibt auf S. 53-57 eine ausführliche Übersicht zum Thema Förderungen. Viele Dörpsmobilist:innen entscheiden sich außerdem dafür, ihr Auto als Werbefläche für privates Sponsoing zu nutzen, um so noch günstigere Tarife für ihre Mitglieder anbieten zu können.
Dörpsmobile können von verschiedenen Organisationen betrieben werden. Wichtig ist allein, dass das e-Carsharing allen Einwohner:innen im Ort zur Verfügung gestellt wird.
In den meisten Fällen werden Dörpsmobile durch Vereine organisiert, die eigens dafür gegründet oder um eine Dörpsmobil-Sparte erweitert wurden. In unserem Downloadbereich stellen wir Entwürfe möglicher Vereinssatzungen am Beispiel bestehender Dörpsmobile zur Verfügung.
Andere bestehende Trägerorganisationen sind Dörpsmobile in Gemeindehand, Angliederungen an Bürger:innenwindparks und MarktTreffs, oder privat betriebene Dörpsmobile. Auch andere Betriebsformen, wie z.B. durch eine Kirchengemeinde sind denkbar.
Unser Leitfaden (ebenfalls im Downloadbereich) informiert auf S.22-27 tiefergehend über die Vor- und Nachteile verschiedener Organisationsformen. Vielleicht hilft er Ihnen also dabei, sich für das Modell zu entscheiden, das am besten zu Ihrem Ort passt. Falls nicht, stehen Ihnen auch in dieser Frage gern unsere Koordinierungsstelle oder die Dörpsmobil-Botschafter beratend zur Verfügung.
Dörpsmobil-Vereine werden bisher von den Finanzämtern leider nicht als gemeinnützig anerkannt. Einer der Gründe dafür ist, dass Carsharing als Vereinszweck bisher nicht in der Abgabenordnung des Bundes (§52 AO) aufgeführt wird. Man sollte die Gemeinnützigkeit bei der Gründung eines Dörpsmobils also nicht einplanen.
Erste Ansprechpartner bezüglich eines Dörpsmobils sind unsere Koordinierungsstelle sowie die fünf Dörpsmobil-Botschafter, die Sie auf unserer Startseite finden. Durch diese können Sie am schnellsten vom breiten Erfahrungswissen unseres Netzwerkes profitieren, also zögern Sie nicht Kontakt aufzunehmen.
Außerdem kann es sich für Sie lohnen, Dörpsmobilvereine in Ihrer Nähe zu kontaktieren. Die aktiven Vereine finden Sie auf unserer Karte.
Die App hat eine vielzahl von Funktionen, die den ehrenamtlichen Betreiber:innen der Dörpsmobile die Arbeit mit Buchung, Schlüsselübergabe und Abrechnung der Dörpmsobile erheblich erleichtern. Dazu zählt u.a.:
- Flexible Buchung des Autos durch alle Nutzer:innen des Dörpsmobils
- Automatische Zahlungsabwicklung aufs Vereinskonto
- Automatische Öffnung des Autos per App und sichere Aufbewahrung des Schlüssels im Handschuhfach
- Meldung von Schäden und Verschmutzungen des Autos an die Administrator:innen
- Automatische Sperre des Autos bei nicht erfolgter Rückgabe
- uvm....
Die Koordinierungsstelle stellt Dörpsmobilen die App für ihr erstes Auto drei Jahre kostenlos zur Verfügung. Der Antrag dazu befindet sich im Downloadbereich. Für mehr Informationen nehmen Sie Kontakt zu unserer Koordinierungsstelle auf.
Nein. Es steht allen Betreiber:innen frei, sich für ein anderes Buchungssystem zu entscheiden. Einige Initiativen ziehen es vor, selbstprogrammierte Buchungsapps zu nutzen, oder mit open-source Kalendern zu arbeiten. Dabei wird der Schlüssel für das Auto oft in einem Tresor am Parkplatz aufbewahrt. Welche Lösung am Ende am besten passt, hängt - wie so oft - von den Vorstellungen und Möglichkeiten der ehrenamtlichen Betreiber:innen vor Ort ab.
Auf S.44-48 stellt unser Leitfaden unterschiedliche Lösungsmodelle zur Buchung und Abrechnung vor.
Die App wird von der Koordinierungsstelle für drei Jahre kostenlos zur Verfügung gestellt. Dabei fallen für die Betreiber:innen zu Beginn lediglich einige Kosten für den Einbau von Hardware in das Dörpsmobil an - wie z.B. auch beim Beschaffen eines Schlüsseltresors. Nach 36 Monaten fallen dann monatliche Nettogebühren von 51,-€ im Monat an.
Im Antrag für die Förderung der App finden Sie eine genaue Aufführung aller Kosten, die durch die Koordinierungsstelle übernommen werden.